Sonntag, 20. Mai 2012

Spiegelbild - Das bin ich

Vor drei Jahren habe ich mir einen kleinen Wunschtraum erfüllt, denn ich liebe die Vielfalt der Funkiensorten. So suchte ich mir in einem Gartencenter nur verschiedene Sorten aus und setzte sie zusammen in eine noch freie Gartenecke. Alle Gärtner kennen das Phänomen, dass man anfangs meint, die Fläche sei viel zu dünn bepflanzt, doch schon wenige Jahre später erkennt man, dass man sich sehr getäuscht hat. Sicher werde ich die Pflanzen noch in diesem Hersbt entzerren müssen, damit jede einzelne nächstes Jahr wieder zur Geltung kommen und sich ihrer Art gemäß ausbreiten kann.


Links von dem sehr jungen Taxus wächst noch eine weitere Funkiensorte, eine mit fast metallisch grünen Blättern, die zwar auch die für Funkien typische glattrandige Blattform hat, deren Blätter aber an der Oberfläche stumpf wirken. Ich schaue genauer hin und entdecke ...


... wunderschöne Wassertropfen, die noch vom Regen der Nacht stammen.

Ich gehe ganz nah an die Pflanze heran, fotografiere die Wassertropfen, sehe dabei auch einen kleinen Käfer. Im Wassertropfen aber sehe ich mich ... in jedem einzelnen ...



Einen Tropfen nehme ich heraus und vergrößere ihn.
Das bin ich:


Diese Entdeckung entlockt mir folgende Gedanken:


Die Welt - mein Spiegelbild

So wie ich mich in jedem Tropfen sehe,
in jedem Teich,
in jedem glatten See,
in jeder sauberen Fensterscheibe,
so sehe ich mich auch in Dir,
wenn Du mir gegenüber trittst.
Was Du bist,
das bin auch ich.
Was in Dir schläft,
ist in mir wach.
Was in mir ruht,
das regt sich in Dir.
So sehen wir uns selbst
und all unsere Schatten,
die nach dem Licht der Wahrheit sich sehnen,
wir sehen uns in der Welt,
den Menschen und allem,
was ist.
Denn alles, was ist,
ist in uns.
Vollkommen in der Ewigkeit,
bruchstückhaft im Strom der Zeit.

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