Sonntag, 20. Mai 2012

Wenn Wolken sprechen

Was für ein schöner Abend! Die Luft ist lau und durchwebt von schweren Blütendüften, die auf Wassermolekülen durch die Abenddämmerung reisen. Wen wundert es da, wenn man einen heimlichen Zuschauer am Himmel entdeckt? Ja, ich habe ihn ent-deckt, den großen stillen Beobachter, der sich ewig wandelt - von Form zu Form, von Bild zu Bild ... mein Kameraauge hat ihn festgehalten, den, der inzwischen in die Schwärze der Nacht getaucht ist und sich in neue Gestalten verflüchtigt hat.

Da ist das von mir erfasste Wesen, das meinem Inneren entspringt, weil es in meinem Bewusstseinshologramm seinen wahren Ursprung hat.


Ein großer Geist haucht seine schwindende Tageswärme in den Himmelswesten, wo der laue Luftstrom den letzten Sonnenstrahlen hinter den Horizont folgt, verdrängt von den kühlen Geistern der Nacht. Streng blickt das dunkle Wesen dem Tag hinterher, weiß noch nicht von seinem nahenden Untergang in der Finsternis des Nachthimmels.


Weiter im Norden folgt ihm auf dem Fuße ein trollnasiges Geschöpf, dem zwei Wolkenreiter ähnlicher Natur voranreiten. Sie laden ein zu immer wieder neuen Wolkengeschichten ...


... verlieren ihre Farbe ...


... kippen auf die andere Seite des Seins ...


... wo sie uns in neuer, wiederum größerer Gestalt höhnend laut das Gruseln lehren ...


... schallt es aus seinem tiefen Rachen
durch den grausigen Mund ...

Eine angstfreie und geruhsame Nacht wünscht
ULL-Rike

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