Auch im Winter werden wir von unserem Garten beschenkt. Daher möchte ich Dich heute einladen in das Winterwunderland rund ums Haus.
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Ein sonst grünes, nun aber durch Eiskristalle okkupiertes Netz |
Das Netz haben wir unserem
Blumentrog übergeworfen, nicht, um ihn vor Frost zu schützen. Wie soll das auch
gehen, hat ein Netz doch so viele Löcher! Aber die Nachbarskatze, die unsere
Trogerde regelmäßig mit unfeinen Duftobjekten verunstaltet, sollte begreifen,
dass das Katzenklo (Katzenklo, ja, das macht die Katze
froh) nun geschlossen ist. Bis Zwiebelblumen im Frühjahr die nackte Erde
wieder bedecken. Dann mag sie meistens nicht mehr. Aufpassen müssen wir
trotzdem, denn so lange noch Erde dazwischen zu finden ist, holt sie sogar
frisch gepflanzte Primeln aus dem Boden und bereitet sich so ihr gewohntes
Klöchen.
Feinste Kunst dagegen ist das Gebäude der
Frau Spinne, das Nebel und Frost in die Sichtbarkeit heben. Was für eine
grandiose Architektur (ich komme ins Schwärmen)!
Auf allen Schieferstreifen am Hause gab
es vielfältige Bautätigkeit, die sich in der Herbstzeit vor meinem Putztuch
unsichtbar machte. Gut so! Heute bin ich dankbar für das nicht bestellte
Geschenk! Eigner waren nicht zu sehen, doch kann das filigrane Gebilde – durch
Nebelfrost seiner vorzüglichen Eigenschaft als Lebendfalle entraubt – eh seinen
Zweck nicht erfüllen.
Um wie viel feuchter muss die Luft nur
wenige Meter von der Hauswand entfernt gewesen sein. Eine Sammelstelle für
feinste Eiskristalle! Hat weißer Samt sich um die seidigen Fäden gefügt? Was das
Auge täuscht, wird der Haut unmissverständlich offenbar ... huuuch ... so
kalt!
Auch Technisches kann uns
faszinieren. Eine kreisrunde Scheibe aus Metall, fein gestanzt in konzentrischen
Kreisen, die an je zwei Stellen zart verbunden bleiben. Gegeneinander verdreht
spielen sie im Sommer mit den Strahlen der Sonne, lassen kleiner und größer
werdende Kreise kommen und gehen. Nun jedoch, in der eiskalten Hand des
Väterchens Frost fügt sich das Gebilde still in sein starres
Dasein.
Nun steige ich noch tiefer ein in die
technische Welt, die mir die Augen aufriss ... ja, was ist denn das? Kleine
Stupserchen auf dem Autoreifen ... nanu? Wer hat denn die gezaubert? Ein Rätsel
...
Es sind die feinen Gummireste, die nach dem Fertigen des Reifens
nicht entfernt wurden. Ach soooo! Väterchen Frost hat sie verwendet, um das
nüchterne Objekt mit Fröhlichkeit zu verzieren. Genial!
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Macro-Ansicht |
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